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Nachbarschaftsgeschichten: Paris / Berlin
Info, Architektur • 09.05.2025 • 08:20 - 09:15 heute
Blick auf die Pariser Champs Élysées
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Das Brandenburger Tor in Berlin war bis zur deutschen Wiedervereinigung Symbol des Kalten Krieges. Bis heute ist es Symbol der Stadt. Es wurde zwischen 1788 und 1791 von Carl Gotthard Langhans im neoklassizistischen Stil errichtet. Inspiriert war der Architekt dabei von den Propyläen der Akropolis in Athen.
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Der Arc de Triomphe in Paris. Napoleon Bonaparte war es, der den Bau des Bogens veranlasste.
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Potsdamer Platz, Berlin. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zerstört, während des Kalten Krieges verlief die Mauer entlang des Platzes und machte ihn zum No Man’s Land. Der Großteil der Häuser, die heute den Platz säumen, wurde erst nach der Wiedervereinigung 1990 erbaut.
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Originaltitel
Paris-Berlin, destins croisés
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2015
Info, Architektur
Zwischen 1650 und 1789 spielen Paris und Berlin nicht in der gleichen Liga. Während Paris mit 350.000 Einwohnern die größte Stadt der Welt ist, kann in Berlin die Ausdehnung der Stadt gar nicht schnell genug voran gehen. Die erste Folge zeigt anhand der architektonischen Gestaltung, wie die großen französischen Könige den Grundstein für das moderne Paris gelegt haben und dadurch maßgeblich Einfluss auf das vergleichsweise provinzielle Berlin ausgeübt haben. Paris ist die erste Hauptstadt, die ihre Stadtmauern einreißt. Dort wird das Konzept des königlichen Platzes erfunden und der mittelalterlichen Stadtform der Rücken gekehrt. Gleichzeitig steigt Berlin nicht ohne Schwierigkeiten zum Zentrum eines kleinen Königreichs auf und gewinnt schließlich während der Regentschaft Friedrichs II. an Bedeutung. Der frankophile Friedrich der Große verschafft seinem Land einen Platz im europäischen Machtgefüge. Er lässt sich vom französischen Beispiel inspirieren, um seiner Hauptstadt eine besondere städtebauliche Handschrift zu geben. Doch bis zur Französischen Revolution ist Paris Berlin stets einen Schritt voraus. Die unter Ludwig XVI. errichteten großzügigen Torbögen an den Außengrenzen der Stadt sind für Berlin zweifellos Vorbild für den Bau eines nationalen Symbols im Jahr 1788: des Brandenburger Tors. Diese Folge beschäftigt sich mit den großen Figuren des Absolutismus: Ludwig XIV., der mit königlichen Plätzen seine Macht in Paris zum Ausdruck bringt; Ludwig XV., dessen umstrittene Persönlichkeit sich in der nicht vollendeten Place Royale widerspiegelt; und Ludwig XVI., der als Erster Paris verschönern will. Auf deutscher Seite schafft Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches, die Grundlagen für die spätere Blüte Berlins. Sein Sohn Friedrich III. tauscht das Kurfürstentum gegen den Königstitel. Ihm folgt der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., unter dem Preußen zur Militärmacht aufsteigt. In Berlin entsteht der Königsplatz, der spätere Platz der Republik. Unter Friedrich dem Großen wird das Land schließlich endgültig zu einer wichtigen Macht in Europa.